Chaos macht Schule
Eine Bildungsinitiative des Chaos Computer Clubs
Chaos macht Schule ist eine Initiative des Chaos Computer Clubs, die mit verschiedenen Bildungsinstitutionen zusammenarbeiten. Ziel des Projekts ist es, Schüler_Innen, Eltern und Lehrer_Innen in den Bereichen Medienkompetenz und Technikverständnis zu stärken und einen Blick hinter die Kulissen der digitalen Welt zu ermöglichen.
Motivation
Internet und soziale Netzwerke sind heute für Kinder und Jugendliche ein wichtiger Lebens- und Kommunikationsraum, in denen sie sich frei bewegen und entfalten. Die rasanten Entwicklungen der Technik nehmen sie begeistert auf. Leider werden dabei Inhalte sowohl der Medienkunde als auch der Informatik im Unterricht nur unzureichend vermittelt. Anpassungen der Lehrpläne an die rasanten Veränderungen der digitalen Welt benötigen zu viel Zeit. Vielen Eltern und Lehrenden fehlt das technische Wissen, um die Heranwachsenden beim richtigen Umgang mit dem neuen Medium Internet zu beraten und ihre Fragen beantworten zu können.
Da im CCC schon immer ein selbstverständlicher, aber trotzdem kritischer Umgang mit modernster Technik, vor allem im Bezug auf das Internet, gelebt wird, sehen wir uns in der Pflicht, Interessierte über Möglichkeiten, Risiken und Grenzen des Werkzeugs Internet aufzuklären.
Angebot
Mehrere Erfa-Kreise bieten unter dem Titel „Chaos macht Schule“ ein eigenständiges Vortrags-, Workshop- und Schulungsangebot zu Themen wie Internetnutzung, Risiken von sozialen Netzen, Datenschutz, Urheberrecht im Netz und verwandten Themen an.
Veranstaltungen mit Schüler_Innen
Je nach geplantem Rahmen und zur Verfügung stehender Zeit – von ein, zwei Schulstunden bis hin zu mehrtägigen Projekten – versuchen wir, zunächst ein gewisses technisches Grundverständnis aufzubauen und grundlegende Fragen zu klären. Viele Schüler benutzen zwar die digitalen Medien, verstehen aber nicht die komplexen technischen Details, die eine mündige Teilnahme am Internet erst ermöglichen. Darauf aufbauend besprechen wir dann die deutlich wichtigeren, hinterliegenden sozialen Fragen wie:
- Was ist Privatsphäre und wo ziehen die Schüler die Grenzen ihrer eigenen Privatsphäre?
- Was ist Datenschutz und warum ist er wichtig?
- Was verstehe ich unter dem Begriff Freund?
- Wem vertraue ich z.B. in sozialen Netzwerken? Technik? Betreiber? Mitnutzer?
- Glaube ich alles, was im Internet steht?
- Wo stehen die Schüler beim Thema Urheberrecht? Wo sehen sie Probleme, wo Änderungsbedarf?
Meist besuchen wir Unterstufen, vereinzelt werden wir auch von Volksschulen angefragt, aber auch von Oberstufen. Bei den Veranstaltungen legen wir viel Wert auf eine altersgerechte Behandlung der Themen.
Veranstaltungen mit Eltern
Viele Eltern haben erkannt, daß sie ihren Kindern nur dann Halt bieten können, wenn sie sich selbst mit deren digitaler Lebenswelt auseinandersetzen, scheuen aber oftmals – aus Angst vor Verlust ihrer Expertenstellung – das direkte Nachfragen bei ihren Kindern. Sie suchen daher über die Schulen kompetente Ansprechpartner für Themen- oder Elternabende. In dieser eher privaten Atmosphäre und ohne die Angst, sich vor den Kindern durch Unwissenheit zu blamieren, lassen sich dann viele Fragen leichter stellen und beantworten.
Inhaltlich geht es bei Eltern um die selben Themengebiete, die auch in den Schülerveranstaltungen besprochen werden.Meist findet die Veranstaltung in Form eines einleitenden Vortrags statt, der die digitale Lebenswelt der Schüler darstellt – teilweise live in einem ersten, geführten Kontakt mit sozialen Netzwerken. Es werden Vor- und Nachteile aufgezeigt, Problemfelder benannt und Lösungsvorschläge diskutiert. Im Anschluß findet dann eine offene Fragerunde und Diskussion statt.
Veranstaltungen mit Lehrer_Innen
Die oben beschriebene Problematik der Eltern trifft teilweise auch auf Lehrende zu. Viele von ihnen haben ihre Ausbildung lang vor der Einführung eines EDV-Unterrichts abgeschlossen und sehen sich gegenüber ihren Schüler_Innen unter den selben Problemzwängen. Das Angebot an Eltern gilt daher sinngemäß auch an sie, wenn sie ihre digitale Kompetenz gegenüber den Kindern und Jugendlichen verbessern wollen.
Kontakt
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